07.09.2013

Drin!

Ihr Name ist Valentsina, sie ist klein, fast blind und betritt tropfnass unser Abteil. Eine Babuschka. Wir bedauern: "Wir sprechen kein Russisch", worauf sich herausstellt, dass Valentsina früher Deutsch- und Französischlehrerin war und seit 20 Jahren kein Deutsch mehr gesprochen hat. Sie freut sich sichtlich und ich beziehe ihr Bett für die vierzig Stunden Fahrt, die vor ihr liegen. Wir teilen unsere Kekse und bringen ihr Tee. 



Die Fahrt von Moskau nach Jekaterinburg dauert 27 Stunden. Es ist gemütlich im Abteil, von Zeit zu Zeit dreht jemand die Musik im Gang auf und russischer Pop dröhnt aus den veralteten Lautsprechern. Valentsina fragt uns nach Deutschland aus und wir versuchen zu schlafen. Nachts steigen jedoch Fahrgäste ein und aus, was uns um unseren Schlaf bringt. Am nächsten Tag fahren wir durch die russische Weite mit kleinen Dörfern aus Holzhäusern mit blauen Fenstern. Auf den Bahnsteigen verkaufen russische Frauen Äpfel und Birnen aus dem Garten. Wir wollen ein paar Birnen, müssen einen ganzen Eimer kaufen und es stellt sich heraus, dass wir Mostbirnen gekauft haben. Wir finden es trotz allem spannend und lustig und fühlen uns wirklich "Drin" in der Transsib und in der russischen Bevölkerung. 






Wasserboiler mit Holz geheizt


Unsere Schaffnerin Anna geht mit dem Staubsauger durch den Wagen. Sie ist ein Schatz.




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