16.09.2013

Bär mit Schürze

Die letzten 14 Tage sind für uns selbstbestimmte Menschen recht ungewöhnlich. Den Fahrplänen und Gewohnheiten unserer Mitmenschen in Hostels, im Abteil und in russischen Haushalten ausgeliefert, fassen wir einen Entschluss. Entgegen aller Warnungen über erpresserische Polizeikontrollen, marode Straßen und den unmöglichen Fahrstil der Russen, mieten wir uns ein Auto. Endlich können wir die Landschaft, die bislang nur an unserem Abteilfenster vorbeizog, auch betreten.
Am Flughafen gibt es eine russische Autovermietung. Die Mietwägen stehen vor der recht dubios aussehenden Eingangstür und als wir einen Blick in die Autos werfen, müssen wir feststellen, dass es hier nicht üblich ist, den Wagen vor der Weitervermietung zu reinigen. Auch die Reifen sind in einem desolaten Zustand und würden in Deutschland ein Fahrverbot nach sich ziehen. Wir entscheiden uns recht schnell für Hertz gegenüber am Flughafen. Der junge Mann spricht mal wieder kein Englisch und wir mieten ein Auto mit  Hilfe von Google-Übersetzer. Auch dieser Wagen hat etliche Mängel und wir fahren im Regen mit nur einem halben Scheibenwischer in Richtung Baikal. 
An der Strecke kehren wir in einen Fernfahrerimbiss ein. Das Interieur und der Küchengeruch verschlagen uns kurzzeitig den Atem. Ein ausgestopfter Bär mit Schürze hebt die Pfote zur Begrüßung.




Auch der hintere Teil des Etablissements lässt keine Wünsche offen. Unter einem ausgestopften Auerhahn kann man sich im Massagesessel verwöhnen lassen. Das Essen ist schlicht und wir bekommen wirklich was wir nach der russischen Karte bestellt haben. 


Weiter geht's ins Landesinnere auf teilweise abenteuerlichen Strecken. 


Peter im Glück. Immer nur Mitfahren macht auf Dauer keinen Spaß.



Im abgelegenen Tunkatal machen wir an einem Kafe (russische Bar oder Restaurant oder Kneipe) halt. 



Ein Straßenhund sucht während unserer Pause im Mülleimer nach Essbarem.



Die Gegend ist wunderschön, die Menschen sind arm.






Ein Symbol der UdSSR in übermächtiger Größe zwingt uns beim Rückweg zum Anhalten und am Abend denken wir noch an den Bären mit der Schürze.


4 Kommentare:

  1. Andreas K.17.9.13

    Uffbasse!

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    1. Stimmt. Hier gibt es gar keine Strassenschilder und wenn, dann können wir sie nicht schnell genug lesen. Ohne Google maps praktisch lost.

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  2. Mutig mutig mit dem Auto, aber dadurch habt ihr uns wieder einen wunderschönen Tag beschert. DANKE DAFÜR :-)

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    1. Danke dir!! Du bist unser treuester Fan! :-)

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