01.05.2014

Was kostet eine schwarze Katze auf der Autobahn?

Wir nähern uns Griechenland, dem Land der Orthodoxie. Die Moscheen verschwinden, die Armut bleibt. In Berat, einer Stadt aus osmanischer Zeit, treffen wir Eddi, der hier Englisch studiert. Die Universität der Stadt fällt schon bei der Einfahrt auf. Sie ist riesig und ähnelt dem Weißen Haus in Washington. Zusammen mit Eddi gehen wir in die Fachräume und werden von den Studenten freundlich begrüßt. Es ist alles da, nur das Internet funktioniert nicht. Auf der Suche nach Postkarten finden wir die Touristeninformation, in der es aber außer uralten Prospekten nur Werbung der Raiffeisenbank gibt. Die Flagge der USA und der NATO findet man hier in Albanien genauso oft wie die Landesflagge. Im Hintergrund der neuen Fußgängerzone sieht man die alten Häuser am Hang. Um die Altstadt herum wurde  in allen möglichen Stilen gebaut und die alten Busse fahren die Leute von hier in die Hauptstadt Tirana.  Beim Metzger hängen die Lämmer im Schaufenster und wir müssen weiter. 











Der Regen macht uns und den Straßen zu schaffen. Es gibt viele Baustellen, doch viele  Straßen sind fertig gestellt. Brücken und Ortsdurchfahrten bergen die meisten Gefahren und so kommen wir wieder einen Tag mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 38 km/h an der Küste im Süden Albaniens an. Auf der Autobahn wird uns im Vorbeifahren eine Katze zum Kauf angepriesen. Der Junge streckt uns die schwarze Katze, im Genick haltend, entgegen. Menschen kommen uns auf der Autobahn zu Fuß entgegen oder halten einfach an. Unser Gespann lassen wir unterwegs an einer der vielen Waschanlagen vom Schlamm befreien. Wir fahren durch eine atemberaubende Landschaft unter einem wolkenverhangenen Himmel. An der Küste stehen hunderte von Bettenburgen, die von der Mafia als Geldwäsche benutzt werden. Wir kommen im nächsten Ort am Campingplatz auf dem Grundstücke einer unglaublich netten Familie an. Das Haus ist nur im Erdgeschoss fertiggestellt und zur Begrüßung gibt es Nescafe, Bonbons und Blumen aus dem Garten. Am Ende des Tages fragen wir uns, wie viel wohl die Katze auf der Autobahn gekostet hätte. 










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