Ein politisches Statement über die Lage in der Ukraine abzugeben wäre vermessen. Odessa ist nicht die Ukraine, die Ukraine ist nicht Odessa. Wenn man überlegt auf welchen Wegen und an welchen Dörfern wir hierher gefahren sind, dann ist es umso erstaunlicher was wir hier finden. Die Stadt ist wieder voller Prachtbauten aus dem 19. Jahrhundert und der Jahrhundertwende. Es gibt über 800 Restaurants, die nicht mehr gefüllt werden können. Die Touristen bleiben aus. Der Himmel ist blau, der Honig, den wir bei Maxim auf der Straße kaufen, gelb. Die Landesfarben der Ukraine. Ein alter Mann versucht ein bisschen Geld zu verdienen, indem er Blumen verkauft und auf einem Balkon steht eine Nachricht mit gelben Sonnenblumen. Menschen reiten durch die Stadt und Jugendliche sind besonders gekleidet und tragen blaue Schärpen. Eine Fahrraddemo möchte bessere Fahrradwege in der Stadt und auf der Potemkinschen Treppe gibt es eine kleine Kundgebung gegen den Anschluss an Russland. Die Rezeptionistinnen in unserem Hotel sagen uns, keiner weiß was wird und keiner versteht was passiert, auch nicht ihre Verwandten in Russland. Bei dem gelben Telefonhäuschen mit dem blauen Telefon fällt uns ein, dass Konflikte nur durch entsprechende Kommunikation gelöst werden können. Der Himmel blau, die Felder gelb, wir wünschen der Ukraine, Europa und Russland einfach nur Frieden.
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