28.05.2014

Spaga heißt Schmiergeld

Constanta liegt am Schwarzen Meer. Die Autobahn führt durch eine weite Landschaft voller riesiger Kartoffel- und Getreidefelder. Wenige Orte begegnen uns auf dem Weg zur Küste. Die Straßen sind neu und leer. Hier könnten die Bukarester Bonzen ihre Porsche ausfahren, doch hier können sie ihren Reichtum nicht zur Schau stellen. In der Stadt hingegen fahren sie mit hundert durch die Straßen und kein Polizist hält sie auf. Das Schmiergeld, auf rumänisch „spaga“, wiegt sie in Sicherheit. Auch an der Schwarzmeerküste kann man die Bausünden, die sicherlich mit Schmiergeldern besiegelt wurden, deutlich sehen. Hotel reiht sich an Hotel und im Hintergrund der Badenden stehen die Raffinieren von Rompetrol. Kein Ort um zu bleiben und so fahren wir weiter durch die schönen Landschaften Richtung Donaudelta. Mohnblumenfelder, wie wir sie noch nie gesehen haben, leuchten schon von weitem. Beim Durchqueren eines Dorfes halten wir in der Mitte an um einen Kaffee zu trinken. Morgens um zehn sitzen die Männer um die Tische, manche schon völlig betrunken und wundern sich über unseren Anblick. Es gibt keinen Kaffee, nur Cola und Wasser. Pferdewagen kommen uns entgegen, ein Fohlen trabt nebenher. Schmiergeld gibt es hier wohl nicht,  auf dem Land in Rumänien.











1 Kommentar:

  1. Anonym29.5.14

    Eine vielfältige Reise mit schönen, sehr schönen Bildern aber auch die andere Seite. Schön immer mit euch mitreisen zu können. Mama

    AntwortenLöschen