Je weiter wir Richtung Nordwesten fahren, desto deutlicher wird, dass es ein Phänomen des Südostens nicht mehr so oft zu sehen gibt. Der Stuhl vorm Haus. In Kroatien, Montenegro, Albanien, Griechenland und Bulgarien sind sie uns auf Schritt und Tritt begegnet. Vor jedem Haus, in der Stadt oder auf dem Land. In Rumänien und der Ukraine sind die Stühle Bänken gewichen. Sie sind so verschieden wie die Menschen zu denen sie gehören. Der Müßiggang, bei uns oft als Faulheit bezeichnet, hat hier noch seinen Platz. Einfach nichts tun, in die Ferne schauen, den Blick auf die Straße richten und sehen was die Nachbarn tun. Ein Schwätzchen halten, mit der Nachbarin auf dem Bänkchen sitzen und über die Rente schimpfen. Bei jedem leeren Stuhl denke ich mir, wer hier wohl schon alles saß und was dieser Stuhl wohl erzählen könnte. So unterschiedlich wie die Stühle, wären wohl auch ihre Geschichten.
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