04.06.2014

Die wahren Horrorgeschichten


Die Burg Bran ist die bekannteste Sehenswürdigkeit in Transsilvanien. Ihr Grundstein wurde 1212 vom Deutschen Orden gelegt. Obwohl es heute mit dem Dracula-Mythos in Verbindung gebracht wird, hat es mit diesem sehr wenig zu tun. Vlad Tepes, der als  Vorlage für Bram Stokers Roman „Graf Dracula“ diente, hat hier wohl eine Zeit gelebt, Vampire hat er jedoch nie getötet. Er pflegte jedoch seine Feinde zu pfählen und erhiehlt somit den Beinamen „Vlad der Pfähler“. Für die Touristen, die hier auch aus Japan oder den USA anreisen, gibt es jedoch viel Schauerliches zu kaufen. 







Auf der Fahrt am Rande der Karpaten sehen wir kleine Dörfer, Pferdewägen kommen uns entgegen. Die Gegend ist wunderschön und grün. Doch hier in den Städten und Dörfern spielen sich wahren Horrorgeschichten ab. Peter spricht mit Dan, einem jungen Automechaniker über dessen Arbeits- und Lohnbedingungen. Er berichtet von seinem heutigen Arbeitstag. Am Morgen musste er in kurzer Zeit eine Kupplung einbauen, dabei sei ihm ein Teil kaputt gegangen, das koste 16 Euro. Er müsse das nun selbst bezahlen und verdiene doch nur 10 Euro pro Tag. 200 Euro im Monat reiche auch nicht, um seine Freundin zu heiraten und eine Familie zu gründen. Am Wochenende gehe er fischen, das koste nichts, er sei zusammen mit seinen Freunden und am Ende springt noch ein Essen in den Eimer. Er war schon in Deutschland, da hat ihm ein Türke 500 Euro bezahlt, was auch nicht zum Leben reichte und so sei er wieder hier. 




Neben der Werkstatt leben alte Leute in einer Art Wellblechhütte. Der ausgemergelte Hund frisst Kartoffelschalen und die Frau schneidet Gras für die Tiere. Ihre Terrasse ist mit einem alten Autositz bestückt. Die Behausung erinnert an Afrika und wir erinnern uns an die drei Porschevertretungen in Bukarest. Am Abend spielen auf dem Campingplatz ein paar Musiker rumänische Livemusik für Leute wie den Chef des Mechanikers, der im Monat 4000 Euro verdient. Das sind die wahren Horrorgeschichten in Transsilvanien,  im Osten Europas.





1 Kommentar:

  1. Anonym5.6.14

    wieder sehr schöne Landschaften -Moldawien, eines der ärmsten Länder Europas. Land ohne Eltern - heißt ein Buch.Sie verlassen ihr Land um in Deutschland alte Menschen zu pflegen. Zuhause hinterlassen sie eine schmerzhafte Lücke. Kinder haben ihre Eltern oft seit Jahren nicht gesehen. Mama

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