01.10.2013

Peking kann sich feiern

Am Morgen des Nationalfeiertags, dem 1.Oktober, regnet es wie aus Kübeln. Es wird der Jahrestag der Gründung der VR China vor 64 Jahren gefeiert. Wir verlassen unser Hotel erst gegen Mittag, um zu sehen, was sich in der Stadt im Gegensatz zu den Vortagen verändert hat. Eigentlich müssten heute alle frei haben.  Alle Läden sind offen, jedoch ist die ganze Stadt beflaggt. 


Auf dem Tiananmenplatz, dem Platz des Himmlischen Friedens ist ein riesiges
Blumengebinde im Wert von 64000 Euro aufgestellt.


Am Nachmittag reißt zum ersten Mal der Himmel auf, der Regen hat den Smog weggespült und ein blauer Himmel kommt zum Vorschein. 



Die halbe Stadt scheint in den Parks auf den Beinen zu sein und dem Konsum zu frönen. Ein Livemusik-Club neben dem anderen, deutsches Bier und französische Weine, Teesorten aus ganz Asien werden angeboten. Es wimmelt nur so von Menschen und die Stadt ist in bestimmten Plätzen alles andere als ruhig. Das Volk feiert. In der Sonne malt ein Opa chinesische Zeichen aus Wasser, die dann langsam wieder verschwinden. 






Und wir sind uns einig, Peking kann sich feiern. Wir sind uns im Klaren, dass hier vieles im Verborgenen liegt und dass es nicht repräsentativ für China ist, und dennoch finden wir so manches in der Stadt unglaublich fortschrittlich. Ein Beispiel sind die Markierungen für Sehbehinderte auf den Straßen. Man findet sie fast überall. Auch in öffentlichen Gebäuden, wie der Post und in der Metro.  Streifen heißen gerade aus, Punkte bedeuten Vorsicht. Wenn man sich an die Metro auf die Pfeile stellt, hält diese genau da an und man kann einsteigen. 





Alle Zweiräder, auch uralte, haben einen Elektromotor. Ein unglaublicher Fortschritt, was den Lärm in einer Großstadt betrifft. Man denke an italienische Städte. Lustig finden wir die umgerüsteten alten Fahrräder mit Elektromotor. Man sieht es ihnen nicht an, aber sie sind flott unterwegs. Außerdem gibt es auf allen Straßen in der Innenstadt eine Fahrradspur, die fast so breit ist wie eine Autospur.




Auch öffentliche Toiletten gibt es an jeder Ecke und alle Straßenschilder sind auf Chinesisch und Englisch, Olympia sei Dank. Auf ein Taxi wartet man nicht länger als eine Minute und es kostet meist nicht mehr als bei uns ein U-Bahn-Ticket. Wiederverwertet wird hier auch alles, im Gegensatz zu Russland. Hier sieht man keine Plastikflaschen im Gebüsch und immer wieder begegnen uns Rikschas mit Styropor, Plastik oder Kartons beladen. Essen und Trinken kann man sowieso an jedem Straßeneck und dazu noch sehr günstig. 





Seit Tagen plagt mich eine Erkältung, die ich mit Medikamenten der TCM-Apotheke ganz gut im Griff habe. Zur Feier des Tages gönne ich mir eine Fußmassage mit gleichzeitiger Maniküre. 


Verglichen mit der Entwicklung in Russland haben die Chinesen in den letzten 20 Jahren einen Quantensprung gemacht. Sicher mit Opfern, die hier nicht zu sehen sind. Wir sehen heute nur fröhliche, vor allem junge Menschen, die sich feiern, und das zu Recht. 


6 Kommentare:

  1. Anonym1.10.13

    Hallo Ihr Reisenden, jetzt hab ich alles gelesen - starker Stoff. Hab heute erst von meiner lieben Kollegin den Schlüssel bekommen. Jetzt hats halt ein wenig länger gedauert ;-) Was ich schade finde ist, dass von den ganz "alten" Einträgen keine Bilder mehr zu sehen sind, sondern nur Platzhalter. Habt Ihr Eure Rechnungen nicht gezahlt? :-) Ich freu mich auf jeden Fall auf Nachschub von Euch. Machts gut.
    Gruß Joe

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  2. Hallo Joe, schön das du auch dabei bist und mitliest. Danke für den Hinweis mit den ersten Bildern, das werden wir hoffentlich gleich ändern. Grüße aus Peking - bei immer noch tollem Wetter. Eva und Peter

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  3. Anonym5.10.13

    Hallo Ihr zwei,
    es hat mir großen Spass gemacht Eure Reise bis Peking mit zuverfolgen und Eure Eindrücke mit unseren zu vergleichen. Wir sind schon zwei Wochen wieder zu Hause und immer wieder denke ich an die Zeit zurück. Ich wünsche Euch weiterhin gute Fahrt.
    Viele Grüße aus Herdecke von Irmtraut, der Mutter von Marthe, aus dem Zug nach Irkutsk.

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  4. Hallo Irmtraut! Es war wirklich sehr schön die Reise mit dem Zug zu machen. Wie hats euch denn am Baikalsee gefallen? Vielen Dank und das Interesse an unserem Blog und weiterhin viel Spass beim mitlesen/-reisen. Viele Grüße aus Peking - Eva und Peter

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  5. Anonym7.10.13

    Hallo Eva und Peter,
    super interessanter Reisebericht. Wünsche Euch noch viel Spaß.
    Gruß Gerhard J. aus dem schönen Ursenwang

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  6. Hallo Gerhard, schön das du auch dabei bist und dir unser Blog gefällt. Viel Spass noch beim mitreisen und liebe Grüße aus Bangkok

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