25.10.2013

Schicksalsergeben

Wir verlassen Mae Sariang sehr früh, weil wir heute einiges an Strecke vor uns haben. Hier in den Bergen kommt man dank der Kurven nur langsam voran. Entlang des Flusses führt unser Weg, dem Grenzfluss zwischen Thailand und Myanmar. Nach 40 km begegnen uns nicht mehr viele Autos und die Bundesstraße ist mit Schlaglöchern übersät. Anfangs machen wir uns noch keinen Kopf, doch nach wenigen Kilometern kommen wir nur noch im Schritttempo voran. Der kleine Wagen setzt oft auf und der Spoiler oder die Ölwanne streifen den Boden. Peter entscheidet trotzdem weiter zu fahren, obwohl ich kein gutes Gefühl mehr habe. Schicksalsergeben sitze ich daneben und habe richtig Angst. Ab und zu müssen wir zurücksetzen und wir fahren in Schlangenlinien um die Löcher in der Straße. Die Vegetation um uns herum wird immer dichter und teilweise ist die Straße schon zugewachsen. Manchmal sind wir uns nicht sicher, ob wir noch richtig sind. Wir fahren 30 km und brauchen  dafür zwei Stunden. Wir kommen äußerst mühsam voran und an einem besonders steilen regennassen Stück haben wir Angst, endgültig hängen zu bleiben. Unterwegs passieren wir einige Bergdörfer und es begegnen uns ein paar Einheimische zu Fuß. Autos bekommen wir keine mehr zu sehen. 








Die Menschen in dieser Region leben sehr bescheiden in einfachen Behausungen. Sie bauen Mais und Reis an, deren Anbaufläche sie der Gegend mühsam mit Brandrodungen abgerungen haben. Früher wurde in dieser Region Opium angebaut, was aber inzwischen verboten ist. Die Menschen winken uns beim Vorbeifahren und die Kinder schauen uns mit großen Augen an.




Nach zwei Stunden wird die Straße wieder besser. Wir passieren viele Polizeikontrollen. Die Polizisten  mit Maschinengewehr im Arm winken uns lächelnd weiter. Dann fahren wir am größten Flüchtlingscamp in Thailand vorbei. 40.000 Burmesen sollen hier wohnen. Die Behausungen drängen sich kilometerweit an die Berghänge. Aussortierte Kleidung, die wir zuviel dabei haben, geben wir am Camp ab. 






Wieder unten im Tal bekommen wir wunderbares Essen. Würstchen und Tofu am Spieß mit frischer Baby-Kokosnuss und gebratenen Nudeln. Außerdem finden wir, dass die Häuser hier zum Teil wie in der Schweiz aussehen, wären da nicht die Elefantenlampen.




Endlich am Ziel angelangt, fragt uns der Besitzer woher wir kommen. Er staunt und fragt uns, ob wir nach dieser Fahrt eine Massage wollen. Ich sage zu und nach 30 Minuten liege ich im Bett und sie kniet auf mir. Ihre Ellenbogen finden alle wunden Stellen meiner Muskeln und wenn das meine erste Thai-massage gewesen wäre, hätte ich es mir der Angst bekommen. Schicksalsergeben liege ich unter ihr und lasse mich mit Tigerbalsam einreiben. Sie spricht natürlich kein Englisch und nach gefühlten zwei Stunden ist die eine Stunde endlich um. 


Wir gehen in die Stadt und suchen nach Essbarem, was ja in Thailand immer einfach ist. Doch in dieser Grenzstadt sieht alles anders aus.  Was wir auf diesen Märkten zu sehen bekommen, treibt uns in die Arme von KFC und ich esse Pommes und Peter zwei Hühnerbeine. So ergeben wir uns heute unserem Schicksal und sind froh, morgen wieder in normale Gefilde zu kommen. 



3 Kommentare:

  1. Ganz schön mutig Ihr 2. ich denk ich hätte ganz schön mores gehabt auf dieser Schlaglochpiste so lonely im fremden J. Wahrscheinlich wäre es mit dem Sibirischen Megareifenjeep leichter gegengen

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  2. Anonym29.10.13

    Hallo, ihr Lieben, ich probier es mal wieder in den Blog zu schreiben. Die Tempelanlagen, die Natur und das total andere Leben faszinieren mich immer wieder aufs Neue Mama

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    1. Liebe Mama, schön dass du es geschafft hast uns zu schreiben. Ja uns fasziniert es auch. Asien ist echt eine andere Welt. Liebe Grüße von deinen Lieben.

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