Alles fließt

An unserem letzten Tag in Bangkok gehen wir doch noch einmal für zwei Stunden aus dem Hotel, um zwei wichtige Tempel, den Wat Arun und Wat Pho anzuschauen. Es ist das Ende der Regenzeit und die Schwüle ist kaum zu überbieten. Es hat weit über 30°C und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 70%. Wir schleppen uns zum Bootsanleger, der wirklich nur 10 Minuten weg ist und sind schon durchnässt. Wat Arun erreichen wir über eine weitere Fähre, die einen unglaublichen Bootsanleger hat. Die Durchgangshöhe liegt bei 1,50 m und da der Fluss Hochwasser trägt müssen wir über ein Brett, das völlig wackelig und rutschig ist, zu einer der größten Sehenswürdigkeiten Bangkoks. Die Dame an der Anlegestelle will 6 Baht für die Überfahrt. Das sind gerade mal 15 Cent. Die Treppen des Tempels sind so steil, dass sie sich anfühlen, als würde man eine Leiter emporsteigen. Er ist wunderschön, aber die brüllende Hitze mit direkter Sonnenstrahlung lähmt uns. 

Zurück am altbekannten Bootsanleger fällt uns auf, dass ein Restaurant mitsamt einer danebenliegenden Wohnung im Hochwasser stehen. Der Betrieb wird trotzdem aufrecht erhalten. Hier wird uns klar, dass wir diese Welt hier nie verstehen werden. Die Menschen sind so gelassen und waten mit Gummistiefeln durch ihre Wohnung. Ein Gast isst im Gästeraum. Auch der angrenzende Massagesalon hat seine Tore geöffnet. Wir wundern uns nicht schlecht über die bizarre Szenerie. 

Rechts das Restaurant, links daneben die dazugehörige Wohnung.

Die Händlerin steht bis zu den Waden im Wasser, baut aber in aller Ruhe ihre Souvenirs auf, als wäre alles wie gewohnt. 

Ein 46 m langer, liegender Buddha empfängt uns im Wat Pho. Ehrfürchtig stehe ich vor dem Liegenden, der in dieser Haltung die Erleuchtung empfangen haben soll. Diese Tempelanlagen sind eine Oase der Ruhe, obwohl es viele Touristen hat, findet man viele Stellen in dem riesigen Gelände, die menschenleer sind. 

1000 Buddhas sind in Wat Pho. Beeindruckend ist dieser königliche Palast, so beeindruckend wie heute alles fließt. Der Fluss durch Restaurants und Wohnungen, der Schweiß an unseren Körpern und die Touristen durch die Tempelanlagen.