Der kleine Fluss unterhalb der Kirche steigt kontinuierlich. Es ist Sonntag, kurz vor vier Uhr nachmittags und einige wenige, vor allem junge Leute, treffen zum Gottesdienst ein. Die Ministranten spielen erstmal eine Partie Tischkicker, um sich dann mit dem Pfarrer in die Sakristei zu begeben. Die anderen sprechen mit den Nonnen oder spielen eine Runde Volleyball. Um vier beginnt der Gottesdienst und der Pfarrer zieht mit den Ministranten an unserem Wohnwagen vorbei. Der Tischkicker ist die Hauptattraktion der Missionsstation und auch nach dem Gottesdienst stürmen die Jungs sofort wieder an die Männchen. Der Himmel ist grau, der Alltag der Menschen hier trist und hart. Die Armut ist groß und viele leben von ihrem Stück Land, einer Kuh und ein paar Ziegen. Die Schulen sind so voll, dass in Schichten unterrichtet wird. Eine morgens, die andere abends.
Gegen Abend treffen noch Benjamin und Nino auf ihren Motorrädern ein. Mit einer Geländemaschine und einer kleinen 250er fahren sie die gleiche Strecke wie wir. Sie kommen aus der Schweiz und wir haben am Abend sehr viel Spaß zusammen, als Benjamin auf dem Steinboden sitzend, ungefähr zwei Stunden Spaghetti mit Thunfischsoße kocht. Er ist Möbeldesigner, fährt aber noch nebenher Brötchen aus und so hat er anstatt Seitenkoffer einfach zwei Bäckerkisten ans Motorrad geschnallt. Auch Helene und Clemens treffen wir hier wieder und so wird es ein lustiger Abend zu sechst, Sonntag nach vier.
Das finde ich toll, dass die jungen Leute ohne viel Schnick Schnack auf Reisen gehen und sich die Welt auch ohne viel Geld zu besitzen anschauen Gruß Mama
AntwortenLöschen