Während draußen die alltägliche Propaganda durch die Lautsprecher an den Straßen erschallt, sitze ich am Schreibtisch und sehe dabei in den Hinterhof des Hotels. Ich denke über die vergangenen zwei Monate in Asien nach und der Nachbar probiert sich mal wieder am Bohrhammer. Die angrenzende Baustelle hat uns in der vergangenen Woche zu den unmöglichsten Zeiten beschallt und uns auch oft aus dem Hotel auf die Strasse getrieben. Eine perfekte Kulisse, die die Vielschichtigkeit Asiens, die sich immer wieder zwischen Schönheiten, Merkwürdigkeiten und ganz alltäglichen Abgründen für uns bewegt. Wir haben uns Ruhe und Erholung erträumt, aber nur selten wurde dieser Traum erfüllt. In der Rückschau haben wir dann doch eher die lautstarke und aufdringliche, farbenprächtige und humorvolle Seite Asiens erlebt. Diese hat uns auch immer mehr in den Bann gezogen. So wurden wir über Wochen ein Teil dieser Wirklichkeit und erleben die letzte Zeit in unserem Viertel in Hanoi, in dem wir schon fast ein bißchen heimisch geworden sind. Ein Viertel, das sehr an die französische Vergangenheit erinnert und wie so oft sehr schöne und merkwürdige Seiten vereint. Ein Viertel, in dem eine ganz einfache Ausstattung reicht, um seine Existenz zu sichern und in dem Weihnachtsbäume ganz einfach auf dem Moped transportiert werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen