Auf dem Parkplatz in Colombieres am Canal du Midi singt eine spanische Familie gemeinsam melancholische Lieder, während ihre Kinder am Rande fröhlich mit dem Herbstlaub spielen. Die Großmutter spielt spanische Gitarre und wir schauen eine Weile zu. Unser Campingplatz, der inzwischen der 22. auf dieser Reise ist, ist gelinde gesagt eine Katastrophe. Schon das Schild zum „Les Peupliers“ steht verloren an einer vermüllten Kurve. Nicht fertig gestellte Häuser und verlassene Villen schließen sich dem Bild an. Eine ockerfarbene, geschlossene Rezeption empfängt uns und nach dem Läuten der Glocke fährt ein vollbesetzter gelber Twingo 1 mit der Familie des Campingbetreibers vor und öffnet uns die Schranke. Wir sollen morgen früh vorbei kommen und uns anmelden. Der Platz ist meist von Dauercampern bewohnt. Die Sanitäranlagen sind seit Wochen nicht geputzt. Knöcheltiefes Laub schichtet sich in den Räumen und es ist das erste Mal, dass wir im Wohnwagen spülen müssen. Die Tristesse wird am Abend von nackten Glühbirnen illuminiert und wir werden definitiv morgen weiterfahren, wenn die Rezeption hoffentlich besetzt sein wird.
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