Der junge Mann hinter der Theke begrüßt uns freundlich auf Englisch und erklärt uns die Karte. Ein wenig abseits von der Haupteinkaufsstraße finden wir das PERS, eine alternative Kneipe, in der es nur veganes Essen gibt, jedoch so zubereitet, dass man den Unterschied zum tierischen Original nicht merkt. Peter nimmt Fischstäbchen, die hervorragend schmecken. Die Möbel sind gebraucht und es gibt Kunst von lokalen Künstlern zu sehen. Auch ein Unverpacktladen befindet sich in den Räumlichkeiten und im Hinterhof gibt es noch einen Biergarten vor der umrenovierten Hausfassade. Junge Leute, meist in Secondhand-Klamotten gekleidet, unterhalten sich und trinken Bier. In einem anderen Laden unterhalte ich mich mit dem Besitzer und frage, ob die polnische Bevölkerung wirklich so nationalistisch und rechts ausgerichtet sei, wie wir es in den Medien hören. Es sei ein gespaltenes Land, genau hälftig. Das sei schlimm und viele jungen Leute hoffen, dass es einen Regierungswechsel geben wird. Auch ein älterer Herr, der mir vor unserem Haus begegnet, bestätigt, dass vieles besser geworden sei, jedoch die Regierung weg gehöre. Aber ein Teil der Bevölkerung ginge nicht zur Wahl und die Nationalisten hätten dann den Vorteil. Zurück zum PERS, hier sieht man das neue, junge Polen, das jenseits aller Klischees existiert.
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