Bruno hat lange, braune Haare und grillt Würstchen für Menschen in Not. In erster Linie für Homosexuelle, die durch Diskriminierung in Not geraten sind. Er arbeitet ehrenamtlich für eine Initiative, die auch ein Hostel in der Stadt betreibt. Hier können Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ihre Wohnung verloren haben, ein Dach über dem Kopf bekommen. Sie sammeln Geld am Stand und verkaufen Dinge mit dem zur Zeit viel diskutierten Regenbogen. Auch in der Stadt sehen wir junge Menschen mit dem Bekenntnis zur Vielfalt in der Gesellschaft mit den Farben des Regenbogens. Viele Fahrräder und Elektroroller bewegen sich vorbei an den Fassaden des 19. Jahrhunderts. Wir sind in Lodz, einer Stadt, die bei uns durch einen Schlager berühmt wurde und mit fast 700000 Einwohnern nach Krakau und Warschau die drittgrößte Stadt in Polen ist. Wir haben uns wieder ein Apartment in der Mitte der Stadt genommen und sind so mitten im Geschehen der Nachtschwärmer gelandet. Restaurants aus vielen Teilen der Welt überraschen uns. Libanesisch, japanisch, bulgarisch, spanisch, deutsch, israelisch oder vietnamesisch steht kulinarisch zur Auswahl. Von Polen hat man doch ein anderes Bild. Ein DJ legt in unserem Hinterhof Techno-Musik auf und wir müssen bei geschlossenen Fenstern schlafen. Urbanes, internationales Lodz, jenseits der Propaganda.
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