21.08.2020

Pesmes, gesprochen Pemm














Man nähert sich ihr von Süden kommend auf leeren Straßen. An Äckern und Weiden mit weißen Kühen vorbei, kleinen französischen Dörfern, in denen die Landflucht nur noch eine Bäckerei und wenn man Glück hat ein kleines Café zurückgelassen hat. Und plötzlich taucht sie auf, die Silhouette von Pesmes.  Das Schloss, das wie eine Festung wirkt, spiegelt sich im Fluss Ognon. Pesmes hat das mittelalterliche Ortsbild eines Städtchens der Franche-Comté mit Schloss sowie zahlreichen Bürgerhäusern bewahrt. Seit Jahren kommen wir hierher und hatten den ein oder anderen Kontakt zu Aussteigern aus England und einheimischen Barbesuchern. Es gibt die Bar de Centre und den Pub gleich neben dem Tabakladen. Hier trifft man die Arbeitslosen, die Rentnerinnen, die zu einem Schwätzchen von einem Kaffee zum anderen wandeln, Handwerker, die in zerbeulten Autos vorfahren und ihr Feierabendbier genießen. Eigentlich gibt es alles in dem kleinen Städtchen. Einen Blumenladen mit Bestatter, einen kleinen Supermarkt, eine Pizzeria, zwei Hotels und zwei Restaurants. Ein Tabakgeschäft mit Zeitungen, einen winzigen Baumarkt und eine Tankstelle. Nichts desto trotz stirbt jedes Jahr ein Geschäft. Der kleine Bäcker an der Straße und auch der Metzger hat wohl keinen Nachfolger gefunden. Die Aussteiger wollen ihr Haus verkaufen, weil immer mehr Sozialhilfeempfänger von den Städten aufs Land ziehen. Sie fühlen sich nicht mehr wohl im beschaulichen Dorf. Für uns ist es ein kleines Paradies. Pesmes, gesprochen Pemm. 

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